Musizieren in Corona-Zeiten

Newsletter vom 18.11.21

Liebe Freunde der Musik!

In meinem Buch „Wie Musik die Welt erschafft“ habe ich ausführlich beschrieben, was passiert, wenn Musik ihre natürliche oder göttliche Komponente verliert und stattdessen zu Geräusch oder Lärm degeneriert; wenn sie zu selbstsüchtigen oder kommerziellen Zwecken missbraucht wird und ihre eigentliche Heilkraft ins Gegenteil verkehrt wird – nämlich krankmachend. Schon Aristoteles konstatierte, dass die damalige Polis – also der Staat – erkrankt sei und dringend einer Heilung mit Musik bedürfe.

Wir erleben gerade eine Zeit, in der nicht nur unsere Polis, sondern der kollektive Geist erkrankt ist, der ständig die Angst anstatt die Liebe wählt. Da wir uns global seit Jahrzehnten mit krankmachender Musik dauerberieseln, brauchen wir uns eigentlich nicht wundern, dass wir nun solch fatalen Folgen erleben und aushalten müssen – und ich rede hier nicht von dem Corona-Virus an sich, sondern der Verzweiflung, Verlorenheit und Furcht, die sich durch die Coronakrise ihren Ausdruck verschafft und das eigentliche Virus darstellt – nachdem jahrelang eine Masse an Musik erklungen ist, in der weder Mut, Vertrauen, Anbindung, Dankbarkeit noch andere Formen der Liebe kodiert waren. Die massenhafte Verbreitung von (vornehmlich aber nicht ausschließlich) Popmusik, in der weder Seele noch Geist mitschwang, ist Ursache für eine seelen- und geistlose Welt, die in ihrer Verzweiflung nicht anders kann, als sich hinter Masken zu verstecken – nicht anders als Kinder, die sich verkriechen, wenn sie etwas Dummes angestellt haben.

So betrachtet haben wir lediglich etwas Dummes angestellt – nämlich ohne Verantwortung musiziert.

Und nun – was würde Aristoteles raten? Lasst Musik erklingen, die Geist und Seele nährt; Musik, die aus dem Herzen kommt; Musik, die sich als Antwort (im Sinne von VerANTWORTung) auf die Hilferufe der verirrten Gemüter versteht.

Dann wird auch unsere Polis und unsere Gesellschaft wieder gesunden.

Und diese Musik braucht nicht notwendigerweise einen Konzertsaal, eine Philharmonie oder eine Kirche – sie kann von überall her erklingen, auch aus unserem Kämmerlein. Denn wenn sich nur dort das liebende Herz in Klängen verlautbaren kann (bzw. darf) – dann ist das genug! Ein Lied der Liebe hat tausende Male mehr (Schwingungs-)Kraft als ein erneuter Apell an die Angst vonseiten gewisser „Irrlichter“!

Über Musik in Corona-Zeiten spreche ich morgen, am Freitag den 19. November um 19.00Uhr mit meiner Verlegerin Dagmar Neubronner in einem Live-Chat auf YouTube:

https://youtu.be/f8mJ4MBSIBI

Wir freuen uns auf euch!

Hinweisen möchte ich auch auf das Forum auf www.musik-erschafft.de, auf dem wir einen regen Austausch zum Buch und zu euren Erfahrungen mit Musik anstreben.

Zu guter Letzt noch meine besondere Musikempfehlung der Woche:
Neulich lauschte ich mal seit Jahren wieder den Songs von Cat Stevens und wurde ein ums andere Mal sehr berührt. Nicht nur seine Texte sind einfühlsam und empathisch, sondern auch viele seiner Lieder – meist akustisch, oft sparsam. Zum Beispiel „The Wind“ – kurz, aber von einer Aussagekraft, von der die heutige Popmusik nur träumen kann.

Lasst es euch gutgehen – mit und ohne Musik!

Es grüßt euch herzlich, Euer Sebastian R. Sylla

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